|
Die Verkürzung der Entwicklungszeiten und die Erhöhung der
Innovationsrate steht immer mehr im Mittelpunkt unternehmerischer
Anstrengungen. Um eine führende Position im internationalen
Wettbewerb zu erlangen bzw. beizubehalten, müssen sich Unternehmen
auf zwei Dinge konzentrieren. Zum einen auf den Aufbau und die
Erhaltung von Kernkompetenzen und zum anderen auf die
Identifizierung eines Weges um Produkte, die den Erfordernissen und
Wünschen der Kunden entsprechen, zum richtigen Zeitpunkt auf den
Markt zu bringen.
Die Verkürzung der Entwicklungszeiten kann in Unternehmen durch
Dezentralisierung, z. B. durch flachere hierarchischen
Organisationsformen und durch Kooperation der einzelnen
Entwicklungsteams erzielt und erreicht werden.
Der Dezentralisierung steht bei den derzeitig vorhandenen
Planungssysteme zum einen deren hierarchische Gliederung und
Einzelplatzorientierung entgegen. Die Planungssysteme erzeugen die
Abarbeitungsreihenfolge der Aktionen, so daß die Abhängigkeiten
der Aktionen untereinander als auch die Ressourcenzuteilung
berücksichtigt werden. Ein weiteres Problem ist die starre
Verkettung von Aktionen, die nur über Vorgänger- und
Nachfolgerbeziehungen definiert sind. Zusätzlich werden
Kommunikationsmechanismen für einzelne Entwicklungsteams durch
diese Programmanagementsysteme nicht unterstützt.
Deshalb ist es nötig eine neue Architektur für Planungssysteme zu
entwerfen, die den Problemen der derzeitigen
Programmanagementsystemen entgegensteht. Für diese neuen
Planungssysteme müssen Planungsalgorithmen entworfen werden, die in
der Lage sind verteilt zu operieren. Desweiteren müssen sie auf
einem erweiterten Aktionenmodell arbeiten können. Die Erweiterung
des Aktionenmodells besteht darin, nicht nur Vorgänger- und
Nachfolgerbeziehungen zu betrachten, sondern auch die Möglichkeit
zu schaffen Abhängigkeiten zu definieren, die zur Realisierung von
Parallelität bzw. zeitlicher Vernetzung, benötigt werden. Aufgrund
der Verteiltheit der Planung entsteht das Problem der Erkennung
eines Konflikts zwischen zwei Entwicklungsteams. Zur
Konfliktbehebung können Kommunikationsmechanismen wie Computer
Supported Cooperative Work (CSCW, rechnergestützte Medien, um
verteilten Teams die Kommunikation miteinander zu ermöglichen)
eingesetzt werden.
In dieser Arbeit werden Zeit - Modelle vorgestellt und auf ihre
Eignung für den Einsatz in der Zeit - Planung untersucht.
Desweiteren werden Planungsmechanismen der Künstlichen Intelligenz
für die Zeit - Planung anhand aufgestellter Anforderungen an die
Planungsmethode und deren Einbettung in einem Planungssystem,
geprüft. In einem weiteren Schritt wird eine Zeit - Planungsmethode
entworfen und vorgestellt, die die Kriterien, wie Dezentralisierung
und flexiblere Abhängigkeitsbeschreibungen, die auch zeitliche
Überlappung zulassen, erfüllen.
|